Die Österreichische Meisterschaft der 20er Jollenkreuzer findet vom 30.05. bis 02.06.2024 am Neusiedler See statt. Aus Deutschland sind 6 Schiffe dabei.
Die weite Anreise über Prag und Wien wird für uns besonders lang, da der Motor Probleme macht und wir kaum die Berge hochkommen. Dafür ist die Begrüßung beim Yacht-Club Mörbisch, kurz vor der ungarischen Grenze, direkt neben einer großen Seebühne, besonders herzlich – überhaupt möchte ich an dieser Stelle schon mal die super Bewirtung durch unsere Gastgeber, die wir hier im Burgenland über alle Tage hinweg erfahren, hervorheben . Auch die Reparatur unseres Transporters wird organisiert, obwohl hier am Do – Fronleichnam ein Feiertag ist.
Do, 1. WF- Tag
Gemeldet sind insgesamt 13 Schiffe. Ich bin diesmal zusammen mit Sascha Scharfe vom ESVK bei Eigner und Steuermann Micha Schneider (SCMA) auf R 1418. Der Neusiedler See ist wie der Balaton ein Steppensee und sehr flach. Also haben wir nicht nur das kurze Schwert eingebaut, sondern auch ein gekürztes Ruderblatt dabei. Beim Rausfahren stellen wir fest, dass es sich im Ruderschuh dummerweise nicht komplett runterklappen lässt. So heißt es nochmal an Land und in der Werkstatt mit Säge nachbessern.
Zum Start kommen wir deshalb eine halbe Minute zu spät, können aber auf der Kreuz 2 Boote hinter uns lassen und auf dem Spikurs Meter gut machen, da wir die bessere Seite gewählt haben. Aber der Wind dreht immer mehr und schläft zudem noch ein, so dass die WF abgebrochen wird. Nachdem es sich am Himmel immer mehr zuzieht und die Leuchten für Unwetterwarnung angehen, werden wir an Land geschickt. Hier warten Anlegerbier und Wein und später allerhand Leckeres vom Grill auf uns.
Später macht Andy Zethner vom Gastgeberverein mit uns eine schöne Tour durch den Ort, bei der er uns die aktuellen Bootsbauprojekte in seinen Hallen und sein Zuhause zeigt und uns dann zum Kirschenpflücken auf dem Hang oberhalb des Ortes einlädt – eine idyllische Kulisse.
Fr, 2. WF- Tag
Zunächst Startverschiebung an Land. Nach dem Mittag geht es raus. Nach einem Abbruch dann endlich erfolgreicher Start bei Anfangs 2- 3 Bft. Gesegelt werden zwei Runden Up & Down. Während der WF frischt es ganz schön auf. Wir liegen gut im Rennen – nach der 2. Kreuz immer noch an 3. Stelle.
Dann zieht eine Unwetterfront durch, wir fahren auf dem letzten Spikurs zu tief, kriegen keinen direkten Kurs zur Tonne, da wir bei dem spitzer kommenden Wind immer weiter abfallen müssen. Fast das gesamte Feld fährt über uns durch. Als wir den Spinnaker wegnehmen müssen, hackt es so, dass wir die Genua gar nicht dicht kriegen. Ein Boot kentert. Wir gehen als 9. durch’s Ziel – ärgerlich.
Vor der 2. WF haben wir von der Genua auf die mittlere Fock gewechselt – eine Nr. zu klein, da der Wind plötzlich wieder immer mehr nachlässt. Am Ende Platz 8. Wechseln dann auf die 1,5 er Fock, aber es kommt keine weitere WF mehr zustande.
Abends sind die Regattateilnehmer per Fahrt über den See zu eiem Überraschungsbesuch der Geburtstagsparty des ehemaligen Präsidenten der österreichischen Klassenvereinigung Stefan Kölliker eingeladen.
Sa, 3. WF- Tag
Start ist für 10 Uhr angekündigt. Nach einem allgemeinen Rückruf segeln wir eine WF bei 3- 4 Bft – das war nicht zu erwarten, denn laut Vorhersage war gar nicht mit Wind zu Rechnen – das Wetter gibt uns hier wirklich Rätsel auf. Wir werden in dem Rennen 7. und können zumindest unseren Platz gegenüber R1404 verteidigen.
Dann gehen wieder die Warnleuchten an und zwar in der Frequenz, die der WF- Leitung keine andere Wahl lässt, als Startverschiebung an Land anzuzeigen. So sitzen wir gezwungenermaßen bei herrlichem Segelwind mit Weinschorle Land und warten ab. Zwischendurch wird es zwar ganz schön zwar dunkel, aber die Regenfront zieht vorbei.
Dann geht es gegen 17:30 Uhr nochmal raus, als die Warnleuchten abgestellt werden. Prompt schläft der Wind komplett ein.
Zudem zieht es sich total zu, so dass wir gegen 19 Uhr bei Regen kranen und verladen.
Im Anschluss gibt es Siegerehrung nach nur 3 gewerteten WF. Dabei hat die WF- Leitung unter den gegebenen Bedingungen schon das Maximale rausgeholt und bekommt dafür auch ein großes Kompliment. Die Möglichkeit einer 4. WF am So wird nicht wahrgenommen, da ein Großteil der Teilnehmer auf Grund der weiten Fahrt spätestens So früh die Heimreise antritt. Zudem wollen die Österreicher ihre Meisterschaft nicht ohne die deutschen Teilnehmer zu Ende austragen und das Boot vom Gesamtführenden AUT 190 nimmt unser Sascha als neuer Eigner auch noch mit nach Brandenburg.
Glückwunsch an die Gewinner der Regatta – Andy Zethner, Mario Kutterer und Stefan Wolf auf AUT 190, an die Podiumsplätze 2 – AUT 1400 mit Alex Mojzis & Crew – und Rang 3 AUT 1 mit Johannn Gottwald & Crew – natürlich auch an alle Folgenden sowie auch die Sieger der B- Wertung – AUT 106.
Unsere Sportsfreunde aus Werder – Hirschi, Volker und Rainer auf R 1337 werden 4. Und damit bestes deutsches Team.
Ein großes Dankeschön geht an Gerald und sein Gastgeberteam , die dafür gesorgt haben, dass wir trotz der schwierigen Bedingungen eine wirklich sehr tolle Veranstaltung hatten.
Danke auch noch mal an Johann Gottwald von AUT 1, der mir die Fotos vom Regatta-Geschehen zur Verfügung gestellt hat.