Sehr erfolgreich waren die Teilnehmer unseres Vereins bei der 34.Ausgabe der Langzeitregatta des BSVQ:
Bei den 15er Jollenkreuzern belegt Dominik Schmedes mit Rober Langer den 1. Platz von insgesamt 12 Teilnehmern. Weitere Teilnehmer von uns in der P- Boot- Klasse sind Andreas Geisler mit Pierre Kagenhuber, Ronald Günther sowie Jörn + Michael Franz.
Bei den R- Booten belegt die Crew Andreas Schildt, Franziska Klitzk, Axel Handrock und Bernd Schäfer Platz 6 vor Uli Langhoff der mit Norbert Schneider vom SCMA auf dessen Skylla segelt.
Einen weiteren 1. Platz gibt es für die SGE bei den SR- Kreuzern. Hier siegt die Seeschwalbe mit Tobias Wolff und Jacob Engst vom MSVB vor Otto mit Achim Berger, Tom Fiedler und Axel Berger auf Rang 2.
Den 3. SGE- Sieg gibt es bei den Kielbooten für Ingo Ganzer und Lutz Girbinger. Eine wirklich Klasse Leistung liefert hier auch unsere Kuttercrew mit Jörg „Fritze“ Engler sowie Hendrik Jauer, Torsten Pregel, Thomas Dill und Mike Banasiak ab – Platz 3 von insgesamt 19 Schiffen in dieser Klasse.
Hier der Link zur Homepage des BSVQ mit den kompletten Ergebnislisten. Auch Foto’s sollen dort in Kürze noch veröffentlicht werden. https://www.bsvq.de/langzeitregatta/
Gratulation an die Podiumsplätze für die SGE und Danke an Fritze für den wirklich sehr umfassenden und detaillierten Bericht:
Beim Unwetter im August 2023 hatten wir bekanntermaßen den Großmast unseres Kutters eingebüßt. Die Ersatzbeschaffung zog sich bis zum Sommer 2024 hin mit der Aufarbeitung eines ca. 70 Jahre alten Jollenkreuzer-Gaffelmastes. Kurz vor Fertigstellung des Mastes kam bei Hendrik der Wunsch auf, daß wir doch bitte an der Langzeitregatta 2024 teilnehmen sollten. „Aber nur wenn Wind ist!“ Im August konnten wir dann drei Trainings absolvieren, um den neuen Mast zu testen. In der Woche vor der Langzeitregatta fiel die Windprognose auf bis zu 1 Bft., da hatte ich die Regattatteilnahme schon abgehakt. Kurzfristigst zog die Prognose wieder auf SO 3–4 Bft. an und es gelang uns 5 Segler auf den Kutter zu bekommen: Thomas D. als Vormann, Wahrschauer und Trimmgewicht mit Premieren-Spinnacker-Manöver, Hendrik J. an Großschot und Schwertfall, Mike B. als Vorschoter für Genua und Spi, Torsten P. als Besanschoter mit Libero-Funktion (Springer im Boot von Technik bis Ruder …) und Fritze am Ruder. Wichtigste Regel bei der Einweisung an Bord war Regel 1 um allzu ausuferndes Gequatsche oder Diskussionen einzukürzen: „Vorschoter Klappe zu!“ Der Start stellte schon die erste Hürde dar. Es macht keinen Spaß zu hoch in Luv vor der Startlinie bei wenigst Wind ONO zu stehen. Eine Minute nach Startsignal schafften wir es dann von Luv über die Startlinie einzutauchen und ab ging die qualvolle Fahrt bei schlappen 2 Bft. Bis nach Nordumfahrung Buhnenwerder waren die meisten Boote an uns „vorbeigerauscht“ und dann war der Wind fast weg. Vor dem Wind mit Spi bei nix Wind ist nicht jedermanns Sache, aber wir hatten Spass mit ständigen Drehungen und entsprechenden Segelmanövern. Fast neben uns eine Hanse 315 neu und Mike sprach seinen ersten Wunsch aus: „Wenn wir da jetzt vorbeifahren, geb ich die erste Runde Bier aus!“ Haben wir gemacht und die Hansenfahrer äußerten ihre Demotivation lautstark. Fast neben uns ein Dominik-P-Kreuzer und Mike sprach seinen zweiten Wunsch aus: „Wenn wir da jetzt vorbeifahren, geb ich die zweite Runde Bier aus!“ Haben wir gemacht und Dominik war still. Fast auf unserer Höhe ein blauer SR-Kreuzer und ich mache folgenden Vorschlag: „Wenn wir da jetzt vorbeifahren, geb ich die dritte Runde Bier aus!“ Haben wir leider nicht gemacht. Dann steigerte sich die Spannung, die fast fünfzig zusammengeklumpten Boote im Fahrwasser vor Wusterau wurden durch Schifffahrt geteilt. Zum Glück setzte der Wind wieder ein und kurz danach waren wir wieder allein mit noch so circa fünf Booten hinter uns. Der Wind nahm dann bis in die zweite Runde bis 4 Bft. zu, die Mannschaftsleistung hatte sich eingepegelt. Vormann Thomas konnte dann auch den Gegenverkehr oder die Hindernisse ansagen: „Grüne Tonne bei ein Uhr in 159,3 Meter!“ und die Mannschaft im Chor antworten „plus/minus 400 Meter!“ Aus unserer Routine riss uns dann das Auflaufen beim Durchkreuzen der Buhnenwerder-Nord-Durchfahrt knapp am Riva-Ufer. Wenden war nicht mehr möglich, also Schwert voll hoch, Halse zum Ufer fahren, wo man schon fast die Schilfhalme pflücken konnte. „Muss ich jetzt zwei Leute zum Schieben rausschmeißen?“ ging mir noch durch den Kopf. Halse hat aber funktioniert, gleich wieder Anluven in K u t t e r g e s c h w i n d i g k e i t und Hendrik anbrüllen „Voll Schwert!“ Hendrik´s Antwort „Geht nicht!“ und meine Ansage „Ist mir Sch…egal, mach!“ sorgten wieder für aufgelockerte Stimmung.
Dann stellte Hendrik fest, daß ja noch die dritte Runde gefahren werden muss. Das gefiel ihm aber nicht so, weil er ja hier Regattadauern von mindestens 8 Stunden kennt. Also mußte der Großschoter motiviert werden: „Gross öffnen, Gross dichter, schau auf die Vorliek!“ und „Wenn Du hier nicht mitmachst, petze ich bei Malte!“ Diese Autoritätsdrohung mit Sohn und Teilnehmer FD-WM 2024 in Florida scheint dann gewirkt zu haben. Die nächsten Fragen „Wann sind wir da?“ und „Wie lange dauert es noch?“ wurden beantwortet mit „Ankunft 17:00“ und „Segeldauer 6 Stunden“ und „Regel 1!“. Mein Versprechen an den Vormann für Durchführung eines letzten Spimanövers in Runde 3 konnte ich nicht einhalten, aber der Spibaum konnte einmal „ohne“ gesetzt werden. Der Wind wurde leichter und drehte weiter Richtung Nord, bis zum Zieldurchlauf schafften wir es aber ohne Wende. Vorletztes Highlight ist das Anlegemanöver. Genua einrollen, Grosssegel bergen und mit Besansegel rückwärts segelnd römisch-katholisch anlegen bekommt man beim BSVQ bestimmt auch nicht alle Tage geboten. Zum Schluss die Siegerehrung, großes Bangen bei Hendrik, aber der Yardstickfaktor von 125 schiebt uns voran. Sieger in der Wertung Kielboot sind Ingo G. und Lutz G. Mit Platz 3 von 19 Kielbooten sind unsere Erwartungen mehr als zufriedengestellt. Da geht es bei der verrechneten Zeit extrem eng zu, Platz 2 bis 6 liegen im Range von 04:49:03 bis 04:49:58!
Weitere Erstplatzierte unseres Vereins sind Dominik bei den P‑Kreuzern und Tobias bei den SR-Kreuzern. Insgesamt 10 Teilnehmer von gesamt 59 Booten kamen von der SGE.
12.09.2024 Fritze