​Ausbildungsmaßnahme Jugend - Verhalten auf dem Eis - Eisrettung

Sportgemeinschaft "Einheit" e.V.

Bericht von Jörg „Frit­ze” Eng­ler: Unser letz­tes Eis­se­gel-Event ist schon wie­der 2 Jah­re her, es ist Win­ter und wir müs­sen an Land sit­zen … In der 2. Febru­ar­hälf­te ent­wi­ckel­ten sich dann die Tem­pe­ra­tur­pro­gno­se für ein neu­es Eis­se­gel­fens­ter posi­tiv. 3 Näch­te mit unter ‑10°C könn­ten eine Chan­ce erge­ben. Kurz zuvor hat­te es geschneit und die um den Beetz­see lie­gen­den Flä­chen waren geweißt. 

In Vor­be­rei­tung wur­de eine regel­mä­ßi­ge Eis­be­ob­ach­tung durch­ge­führt und an die poten­ti­el­len Mit­seg­ler kom­mu­ni­ziert. Eine Schu­te des WSA hat­te glück­li­cher­wei­se das alte, mit Schnee beleg­te Eis­feld platt gemacht.

Diens­tag, 18. Febru­ar 2025 Beetz­see Sicht­prü­fung von Steg Grie­che: Seit 2 Tagen 500 m – Feld geschlos­sen, Kern­eis, nach Sicht­be­ur­tei­lung an Riss knapp 3 cm. Am Mitt­woch 16:00 erneu­te Bepro­bung Steg Grie­che. Hafen Milch­eis, gebohrt 7,5 – 8,5 cm,  Schlitt­schuh gefah­ren um Pfahl­rei­he klei­ner Schuppen.

Mitt­woch 19. Febru­ar 2025 Beetz­see Prü­fung von Steg Grie­che – gebohrt 4 cm. Mit aktu­el­ler Tem­pe­ra­tur­pro­gno­se wird das dort nichts mehr. Hafen Milch­eis, gebohrt 8 – 9,5 cm, Schlitt­schuh  gefah­ren um bei­de Pfahl­rei­hen, dunk­le Eis­be­rei­che < 7 cm mei­den, son­nen­be­schie­ne­ne Berei­che der Ufer­be­fes­ti­gung meiden.

Plan für Don­ners­tag 20.02.2025 16:00 Hafen Glüh­wein­par­ty + Schlitt­schuh. Vor­schlag an Jugend­be­reich: Sa 22.02. von 09–10 Aus­bil­dung Sicher­heit auf dem Eis / Eis­ret­tung, Pro­gno­se sind zwar Plus­gra­de, Eis ist aber nicht gleich weg. Am Don­ners­tag­abend tra­fen sich dann die Schlitt­schuh­läu­fer  zum ers­ten und letz­ten Mal im Win­ter 2025 und es wur­de die Aus­bil­dungs­maß­nah­me abge­stimmt. Da am Frei­tag die Tem­pe­ra­tur bis +8°C hoch ging, war das Betre­ten der Eis­flä­che auf dem Hafen für Sams­tag ungewiss.

Am Sams­tag zur frü­hen Stun­de 09:00 erschie­nen 5 Opti­fah­rer und den Eltern wur­de kurz die Maß­nah­me vor­ge­stellt. Das Eis auf der nörd­li­chen Schat­ten­sei­te des Schup­pens war glück­li­cher­wei­se noch­mals leicht über­fro­ren, aber das direk­te Betre­ten der Eis­flä­che wäre schon zu gefähr­lich. Zuerst wur­de über Eis im all­ge­mei­nen gespro­chen. Die Erkennt­nis, daß Was­ser nur vor­über­ge­hend flüs­si­ges Eis dar­stellt, war für unse­re Opti­seg­ler eine völ­lig neue Perspektive.

Dann gab es eine Unter­wei­sung über das Ver­hal­ten auf dem Eis:

  • Eis­art, Eis­di­cke und Trag­fä­hig­keit feststellen
  • Betre­ten nur bekann­te Eis­flä­chen oder nach Unter­wei­sung durch Orts­kun­di­ge und nur am Tage.
  • Kein Betre­ten an Strom­be­rei­chen, Schleu­sen, Brücken.
  • Eis­flä­che nie allein betre­ten, Kin­der nur mit Aufsichtsperson
  • Sicher­heits­aus­rüs­tung mitführen

Beim Ver­such der Eis­stär­ken­er­mitt­lung durch Boh­ren im Bereich der Slip­an­la­ge, gab es fast nas­se Füße, da hier die Eis­di­cke und Fes­tig­keit schon nach­ge­las­sen hat­te. Nach dem Ein­satz von Lei­ter­brü­cken konn­te die Maß­nah­me dann wei­ter­ge­hen: Eis boh­ren und Dicke mes­sen,  mit einer Eisaxt ein Stück her­aus­hau­en, um die Eis­ar­ten und Schich­tung zu bestim­men. Danach wur­de die  Ret­tung von im Eis ein­ge­bro­che­nen Per­so­nen bespro­chen und vor­ge­führt unter Ein­satz aller mög­li­chen Hilfs­mit­tel zur Eis­ret­tung. Jeder konn­te die­se unter Wah­rung der per­sön­li­chen Sicher­heit tes­ten. Die Her­stel­lung der per­sön­li­chen Lei­nen­si­che­rung mit­tels ver­schie­de­ner Kno­ten unter Zeit­druck  und dann noch Hand­schu­he an … erwies sich als sehr schwie­rig. Rea­li­tät ist doch anders als das Üben gemüt­lich im War­men bei Sorg­los-Rund­um­ver­sor­gung. Posi­tiv sind unser jun­ger Opti-Wikin­ger beim Kno­ten und die Land­ka­pi­tä­nin Josi bei der Koor­di­nie­rung der „Ret­tungs­maß­nah­men“  her­vor­zu­he­ben. Zuerst ret­te­te jeder Opti­fah­rer ange­leint und auf einer Lei­ter über das Eis rut­schend einen Fender. 

Dann trat der Ernst­fall ein, ein leicht­sin­ni­ger Papa hat­te sich auf die Hafen­mit­te bege­ben … und muß­te „geret­tet“ wer­den. Dazu wur­de eine Opti­mis­ten­jol­le auf das Eis gescho­ben und mit Lei­nen­si­che­rung durch die Kin­der zur „Unfall­stel­le“ mit Hil­fe von Boots­ha­ken gesta­akt. Der Papa konn­te „geret­tet“ wer­den und ist den bei­den Eis­ret­ter-Mäd­chen und der Lei­nen­mann­schaft an Land auf ewig dankbar.