nachfolgend eine ausführliche Schilderung der Winteraktivitäten der SGE:
Deutschlands Medienlandschaft und Bürger geben sich im Februar 2021 schockgefrostet – für uns das heiß ersehnte Event in der 5.Jahreszeit des Segelns! Mit dem Auf und Ab der Wetterprognosen fiebern wir einer möglichen Eissegelsaison 2021 entgegen. Wird es ausreichend kalt und hält die Kälteperiode an? Und BITTE keinen Schnee aufs Eis. Vermutlich waren wir nicht brav genug, es friert und schneit zugleich: Sch…bedingungen. Am Samstag den 13.02. nach der gemeinsamen Beprobung (mit Sicherheitsausrüstung) des Beetzssees vor dem SCMA: Schichteis in Dicken um 8 … 9 cm mit Schneebedeckung 3 – 5 cm, teilweise Wasser unter dem Schnee. Weiter draußen 6 cm Eisdicke, abnehmend mit zunehmender Schneeschicht. Zu gefährlich!!! Außerdem Leichtwindprognose bei bestem Sonnenschein. Also leider nix mit dem Eisseglen. Zwei Tage werden zum Schlittschuhlaufen auf dem Hafen und der Havel vor dem Bootshaus der SGE und der Reperatur des Holzpfahles Kutterstand genutzt.
Die Lebensmüdigkeit mancher Eisgänger beim Durchlaufen der Homeyenbrücke ist beängstigend …. Am Sonntag quengelt Charly rum: „Am Montag ist Wind und ab Beprobung gehen noch 2 Nächte unter ‑10°C durch.” Also Schlittenverladung komplettieren, Ausrüstung in den Bus schmeißen und am Montag 10:00 mit Charly und Mike beim SCMA – der Location des Eissegelns in Brandenburg! Nach erneuter Beprobung: Eisstärke und Festigkeit haben bis zu 11 cm zugenommen, aber leider auch der Schnee. Ab Seemitte steigt die Schnee-decke bis 10 cm an, das alte darunterliegende alte Kerneis hat das Wachsen vergessen, Dicken teilweise bei 4 cm. Entscheidung pro Eissegeln im 500 m ‑Feld vor der Regattastrecke. Ostwärts einer N‑S-Linie durch den Zielturm (= Bereich des alten Kerneises) ist Todeszone!!! 11:00 Uhr ist aufgebaut und die erste Runde Richtung blaue Pfahlreihe ist entmutigend. Bleibe im Schnee stecken, beim Aussteigen zum Schieben steht der nasse Schneematsch bis zu den Knöcheln. Also abdrehen Richtung Nord – da ist der Schnee dünner und man kann fahren. Zur 2. Runde wird Mike eingewiesen: „Dies die Richtung des bedeutensten Orientierungspunktes des nördlichen Beetzsees – der (geplanten) Schweifhaube des Kirchturms Radewege!”
Nach der Wiederkehr wirkt er nicht so richtig glücklich zumal er jetzt noch zur Arbeit – Spätschicht – darf.
So langsam fuchsen wir uns ein. Es fährt und macht Spaß, insbesondere weil heute der Eispirat schneller als der DN-Schlitten ist.
Hat mich gefreut, daß Charly dann auch noch den Haufen Schneematschpampe erwischt, beim Rausschieben kann er 2 Wasserfontänen bewundern. Die älteren Eissegelfreunde des SCMA kommen dazu und Helmut gönnt sich eine Runde mit dem DN. Nachmittags gehen die Temperaturen bis auf 0° C und man friert mehr wegen zunehmdener Luftfeuchtigkeit. Nach vier Segelstunden packen wir ein, denn es ist ab 16:00 der Durchgang einer Schneefront mit Übergang zu Regen prognostiziert. Der Dienstagmorgen dann auf dem Eis: Ein bißchen Schnee ist hinzugekommen, es hat fast nicht geregnet. Weiterhin ist es diesig, man kann vom SCMA kaum den Zielturm der Regattastrecke erkennen. Der Abbau ist 11:00 Uhr beendet, weil die weitere Prognose zunehmde Plusgrade und Regen meldet.
Meine bisher kürzeste Eissegelsaison: Schlitten 24 h auf dem Eis und 4 h gesegelt, statistisch gesehen ein hoher Nutzungsgrad von 16,67 %. Segler der Sommersegelsaison versucht das mal hinzubekommen!
fritze