Samstag den 9 Juli. 2022 von Marcel Scheifhacken
Ein wahrlich eventreicher Samstag, der mit dem Erlernen von einem genähten Takling begann, durch Arbeitsunfall mit der Segelmachernadel beinahe zunichte gemacht, bandagiertes OK-Segeln und eine Regenfront mit Sonnenblick bis zu Bft 5 krönen den schönen Segeltag auf dem Beetzsee.
Ein genähter Takling ist eine feine Sache für ein Schotende und auch um einem Schwertfall eine Bucht zu verpassen. Es war sehr lehrreich, vielen Dank an Fritze für die Zeit zur Anleitung und das Werkzeug. Es stellt sich raus, daß Segelnadeln empfindlicher sind als gedacht. Kleine dichtgewebte Schoten sind erstaunlich schwer zu nähen, mir sind bei den zwei kleinsten Nadeln die Köpfe abgebrochen.
Die Lektion des Tages: Man sollte bei Nutzung des Segelmacherhandschuhs darauf achten, dass die Nadel richtig angesetzt ist, sonst findet man das Nadelöhr mit Takelgarn im eigenen Handballen wieder. Nach Herausziehen desselben aus mir und Desinfektion von außen und innen mittels Hochprozentigem (gesponsort vom Schifferstübchen, vielen Dank dafür) ging es dann weiter mit dem Reparieren des Schwertfalls der OK-Jolle.
Nun war mein Segeltag eigentlich gelaufen, aber nach Zureden der Mitsegler und einer wasserdichten Handbandage waren wir dann ab 12:00 auf dem Wasser.
Nach einigen Runden kreuzen zwischen grüner Tonne an Puschkins Sandbank und der 1.500m Markierung der Regattastrecke ging es weiter nach Radewege bis zur Pählbrücke. Danach wieder aufkreuzen Richtung West vor Radewege. Ein ankerndes Motorboot wurde als Wendetonne genutzt und dann segelten wir den See hinunter Richtung Hafen. Auf Höhe Acapulco angekommen, konnten wir schon den Regen in Radewege sehen und wenig später kam der Regen auch westlich auf uns zu, trotz Nordwind. Nach einiger Sorge, dass es eventuell eine Regenflaute sein könnte, setzte dann der Wind auf etwa 5 Bft. zu und wir konnten in strömenden Regen den See runter peitschen. Bei schönem Wind lässt man sich auch den Regen gefallen.
Tiefblaue Wolken und Sonnenschein auf der anderen Seeseite waren ein schöner Anblick. Manche Situationen kann man nicht in Bildern festhalten und muss man einfach selbst genießen.
Nach dem Anlanden gab es noch ein Ankomm-Bierchen zur Momentverstärkung. Anschließend wurden die Segel zum Trocknen in der Halle gesetzt. Dank an die Helfer und Mitsegler.