Nach Pause im letzten Jahr, bin ich diesmal wieder mit Eigner und Steuermann Micha Schneider – SCMA am Bodensee dabei. Dafür fehlt diesmal Dirk „Keks“, den Amelie Brettschneider vom SCMA ersetzt.
Die Anreise macht Micha mit mir und R 1418 bereits am Di, 16.05.2023. Der Bodensee empfängt uns diesmal mit recht kühlen Temperaturen und es ist mehr Wind angekündigt, als in den letzten Jahren.
Am Mittwoch heißt es Boot aufbauen und krahnen. Die weiteren Crews reisen an – von ursprünglich 17 gemeldeten Schiffen hat eine Mannschaft abgesagt, so dass 16 Boote an den Start gehen werden. Auch unsere Amelie trifft ein und unsere Segelgemeinschaft ist komplett.
Do 18.05. 2023
Wir haben Wind aus Nord-Ost von 4 Bft, in Böen mehr. Gesegelt werden zwei Wettfahrten, jeweils 2 Runden Up and Down. Das erste Rennen läuft insgesamt sehr gut, auch wenn uns die Spi- Manöver bei den Windverhältnissen und etwas Welle als relativ uneingespielte Crew einiges abverlangen. Wir kommen am Start gut weg, können gleich auf Stb umlegen, unsere Position verteidigen und gehen als 7. Boot über die Ziellinie.
In der zweiten Wettfahrt liegen wir zwischenzeitlich auch gut im Rennen, verlieren aber auf der zweiten Kreuz und auf dem Spikurs mehrere Plätze und werden am Ende 12. In der Gesamtwertung belegen wir nach dem ersten Tag Platz 10 und sind eigentlich zufrieden.
Fr, 19.05.2023
Der Wind, von 2- 4 Bft ist sehr unkonstant und auch untypisch für’s Bodenseerevier drehend.
Beim Rausfahren haben wir recht wenig Wind, wechseln auf die Genua, aber kurz vorm Start, als es wieder auffrischt, wieder zurück auf die mittlere Fock. Auf der Kreuz läuft es ganz gut und wir sind unter den ersten 10 an der Luvtonne, verlieren dann aber auf dem Spikurs, können in der zweiten Runde nichts gutmachen und werden bloß 14.
Da der Wind abgeflaut hat, wechseln wir wieder auf die Genua. Damit haben wir uns verkalkuliert, da es zum Start mächtig auffrischt und heftige Böen dazukommen. Trotzdem läuft es zunächst ganz gut – auf dem ersten Spikurs machen wir Plätze gut und sind mit der ersten Hälfte des Feldes an der Leetonne. Dann passiert das Maleur: Micha macht, als ich auf dem Weg nach vorn bin, einen kurzen Schlenker, um nicht auf das Boot vor uns aufzufahren, durch den Ruck werde ich über Bord geworfen. Dass das Wasser nur 9° C hat merke ich vor Schreck gar nicht, vielmehr muss ich aufpassen, da die Hälfte des Feldes aus zwei Richtungen auf die Tonne und mich zusteuert. Micha und Amelie haben mächtig zu tun, um den Spinnaker zu bergen und keinen zu behindern. Ergebnistechnisch heißt das in diesem Rennen DNF und einen Zähler mehr als Starter, also 17 Punkte.
Das Angebot, an Land gebracht zu werden, lehne ich ab, damit wir nicht auch noch eine DNS- Wertung dazubekommen und nachdem mir Claudia vom Startschiff Ölzeug geliehen hat geht‘s ins letzte Rennen für diesen Tag.
Unsere Freunde aus Werder auf R1337 fahren in der 2.WF nach Schaden am Großfall ohne Großsegel durch’s Ziel, müssen an Land, um zu reparieren und können das letzte Rennen nicht segeln – also DNS und ebenfalls 17 Zähler (am Ende der Regatta ihr Streicher und in der Gesamtwertung letztendlich ein beachtlicher 7. Platz).
Der Wind hat weiter aufgefrischt, vor allem kommen jetzt mächtige Drücker über den See. Micha hat während unserer unfreiwilligen Unterbrechung wieder auf die mittlere Fockgewechselt. Wir landen in der letzten WF des Tages auf Rang 12 und rutschen nach einem aufregenden Tag in der Gesamtwertung 3 Plätze ab auf Rang 13.
Sa, 20.05.2023
Es ist entsprechend Ausschreibung noch eine Wettfahrt zu segeln. Der Abstand zum vor und hinter uns Liegendem in der Gesamtwertung beträgt jeweils 3 Punkte und wir wollen uns nach Möglichkeit eher noch verbessern. Nach dem Start kommen wir diesmal nicht so gut weg, können aber auf dem ersten Spi- Kurs Plätze gut machen und in der zweiten Runde den Abstand zu den Verfolgern halten. Am Ende gehen wir als 10. durch’s Ziel – ein versöhnlicher Abschluss.
In der Gesamtwertung belegen wir durch die bessere Platzierung im Einzelrennen Platz 12 vor der Crew von R1355 (punktgleich) mit Steuermann Steuermann Heiko Sperling vom MSVB und Eigner Christoph Richard sowie Marius Seidel. Die vor uns liegenden Schweizer sind ebenfalls punktgleich, haben aber im ersten Rennen einen 6. Platz vorzuweisen.
An der Spitze kann der Vorjahressieger – R 1441 mit Steuermann Tino Baldewein, Eigner Bernd Muschke und Robert Remus nach Streichung ihrer schlechtesten Platzierung (Rang 4) mit nur insgesamt 7 Punkten ganz klar den Sieg für sich verbuchen – Klasse Leistung.
Bei den drei folgenden Booten aus Österreich hat diesmal Aut 1 mit Johann Gottwald, Peter Klenner und Judith Kohl die Nase vorn und belegt Platz 2 vor Aut 190 mit Andy Zethner und Crew auf Platz 3.
Wir hatten trotz des diesmal, außer am Samstag , nicht so tollen Wetters wieder sehr schöne Tage beim Wassersportverein Friedrichshafen-Fischbach. Wie jedes Mal am Bodensee wurde mit Getränkeausschank, Essen und Programm sowie Musik am Freitag alles geboten. So war die Grundlage gelegt, dass sich die zahlreichen Teilnehmer und mitgereisten Gäste zusammen mit den Gastgebern super unterhalten konnten und wir alle viel Spaß hatten.
Zur Siegerehrung wurden alle 16 Crews bedacht. Für alles einen ganz großen Dank an die Organisatoren und Verantwortlichen um Thomas „Ossi“ Münzer sowie alle Helfer, auch an die Mitarbeiter der Gastronomie und ganz besonders auch an WF- Leiterin Claudia Bucher und ihr Team.
Ein herzliches Dankeschön für die vom WVF zur Verfügung gestellten Bilder, insbesondere an die Fotografen Jutta und an Peter Leben, der von Eugen’s edlem Holzboot schöne Schnappschüsse gemacht hat – toll.
hier noch die Ergebnisliste:
2023_05_20-Ergebnisliste-BodenseeCup