
Die diesjährigere Meisterschaft – German Open wurde vom HYC – Hannoverschen Yachtclub organisiert und auf dem Steinhuder Meer ausgetragen. Dirk und ich sind wieder mit Eigner und Steuermann Micha Schneider als Segelgemeinschaft SCMA/ SGE auf R 1418 dabei.


Schon bei der Vorregatta (Mo,10.- Di, 11.7.2023), bei der insgesamt 5 WF gesegelt wurden, zeigte sich die Schwierigkeit des Reviers: obwohl wir mit 1,20 m Länge ein relativ kurzes Schwert haben, laufen wir immer wieder auf Grund. Auch andere Boote haben auf Grund des aktuell sehr geringen Wasserstandes mit zu langen Schwertern und Rudern zu kämpfen. Wir fahren mit etwas hoch gezogenem Schwert und klemmen es auch nicht fest. Das größere Problem ist unser Ruderblatt, das offensichtlich einen kleinen Tick zu lang ist (einige Teilnehmer haben sich extra ein kürzeres Blatt speziell für solche Bedingungen anfertigen lassen/ eingebaut) und immer wieder hochkommt, besonders problematisch beim Raumschotkurs unter Spinnaker. Am Ende des ersten Tages liegen wir nach 2 Rennen – Up and Down- Kurs bei Wind von 3- 4 Bft auf dem 13. Platz von 21 Schiffen.


Am Di werden 3 WF bei ähnlichen Bedingungen gesegelt. Im letzten Rennen kommen wir sogar unter die ersten zehn, rutschen aber in der Gesamtwertung trotzdem ab auf Rang 16.
Mit vier ersten Plätzen ist die Crew Dietmar Wendel, Sven Diedering und Harald Schaale auf R1399 klarer Sieger der Vorregatta.


Platz 2 belegt R 1455 mit Ralf Jambor, Thomas Bechert und Martin Herbst und Platz 3 geht an Andreas Höhne, Ingo Köhn und Kay Kornatzki auf R1453. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner.
2023_07_15-20er_jollenkreuzer-Vorregatta-HYCAm Abend findet die Siegerehrung zur Vorregatta sowie die offizielle Eröffnung der German Open mit leckerem Essen vom Buffet, unter anderem geräuchertem Aal aus dem Steinhunder Meer sowie Bier und Wein, statt. In diesem Zusammenhang schon mal ein großes Lob an den Gastgeberverein: so schwierig die Bedingungen auf dem Wasser, so gut und herzlich ist die Bewirtung.
Gegenüber der Vorregatta sind noch 2 Crews dazu gekommen, so dass insgesamt 23 Schiffe bei den Meisterschaftsrennen an den Start gehen werden.


Mi, 12.7.2023 – erster Tag der GO: der Wind hat mächtig zugelegt, obwohl lt. Windfinder 4- 5 Bft angekündigt waren, pfeift es mächtig und die Welle donnert genau auf den Außensteg zu, an dem der Großteil der Boote liegt. Bei der Steuermannsbesprechung wird uns mitgeteilt, dass bei den Bedingungen (in Spitzen bis 28 Knoten Wind), auch im Zusammenhang mit der problematischen Wassertiefe nicht gestartet wird. Wir sind erstmal damit beschäftigt die Boote am Steg zusätzlich zu sichern. Da der Wind kein bisschen nachlässt wird am Nachmittag für den Tag komplett abgebrochen.


Den Abend verbringen wir zusammen mit befreundeten Crews beim Griechen, bevor wir auf ein paar Absacker an der Bar bei Meike und Tom vom Gastgeberverein landen.
Do, 13.7.2023 – zweiter Tag der GO: laut Windfinder ähnliche Bedingungen wie am Vortag, d.h. 4- 5 Bft, aus W/ SW, der Wind ist aber konstanter und es gibt nicht solche extremen Böen.


Um 11 Uhr erster Start von insgesamt drei Wettfahrten. Wir haben auf die kleine Fock gewechselt und sind auf der Kreuz zum Teil ganz gut im Rennen. Nachdem uns gleich nach der ersten Tonnenrundung das Ruderblatt wieder hochkommt, wird der Spi bei den Bedingungen erstmal nicht gezogen.


Es frischt weiter auf und in der 3. WF wird nach der 2. Runde Bahnverkürzung angezeigt, da eine Gewitterfront im Anmarsch ist. Da wir zu dem Zeitpunkt noch mehrere Boote hinter uns haben, ziehen wir doch nochmal den Spinnaker, laufen prompt wieder mit dem Ruderblatt auf und müssen bergen – es hat aber gereicht, um unsere Position zu verteidigen. Beim Zieldurchgang hat uns die Unwetterfront schon erreicht und wir bergen gleich mal das Großsegel, bevor es unter Fock zurück in den Hafen geht . Am Ende des Tages sind es, da auch andere Crews Ausfälle hatten, für uns die Plätze 18, 16 und 16.


An der Spitze setzt R 1399 seine Serie der Vorregatta mit den Plätzen 1, 2, 1 fort, gefolgt von der Crew der Baltischen Seglervereinigung – R 1138. Im Kampf um die vorderen Plätze sind auch mit dabei R 1441 sowie R 1320, R 21 und auch Lutz Junker und Crew auf R 1369 mit einem Sieg im 2. Rennen des Tages.


Schon als wir an Land kommen, bemerken wir die Vorbereitungen zum Abessen – es raucht und duftet – und das wirklich herrliche Ergebnis der langen Vorbereitung – Schwein vom Grill – bekommen wir zum Abendessen reserviert. Im Anschluss findet die Jahreshauptversammlung der 20er JK- Klassenvereinigung statt. Neben Auswertung und Berichten zum letzten und aktuellen Segeljahr sowie einer Aussicht auf die bevorstehende Saison gibt es auch personelle Veränderungen. Unser Revierobmann Micha wird als 1. Stellvertreter des bestätigten Vorsitzenden Andreas Hirsch, Bernd Muschke als Technischer Obmann und David Greiner als 1. Webmaster und Verantwortlicher für die Öffentlichkeitsarbeit gewählt – Gratulation zur Wahl. Ein großer Dank für ihr langjähriges Engagement geht an die zurücktretenden Harald Schaale und Daniel Bauer, der als 2. Webmaster bleibt, natürlich auch an die neben Hirschi im Amt bleibenden Vorstandmitglieder Heike Ahrent, Lutz Junker und Arwed Meyer.



Am Freitag, 14.7.2023 hat der Wind abgeflaut auf 2- 4 Bft. Da er immer wieder dreht und einschläft kommt leider nur eine WF zustande. Schade, es ist genau unser Wind und wir sind gut im Rennen, bis kurz vorm Ziel unter den ersten Zehn, dann stehen wir im Windloch, verlieren 5 Plätze und landen am Ende auf Rang 13. An der Spitze bestätigt R 1399 mit einem weiteren 1. Platz die Führung, Rang 2 belegt im 4. Rennen R1452 und Maggi und Crew auf R1320 landet wie in der ersten und dritten WF zum dritten mal auf Platz 3.


Abends gibt es nach wieder sehr leckerem Essen – Forelle, wieder vom heimischen Fischer, in Person Wilfried Schweer vom Steinhuder Yachtclub, mit R21 am Start – unsere legendäre Schotten-Gewerkschaftsversammlung, die nach mehren Flaschen Havana im Festzelt beim örtlichen Schützenfest endet.


Als wir am letzten WF- Tag, Samstag, 15.7.2023 zum Frühstück im Verein erscheinen wird uns vom Wettfahrtleiter mitgeteilt, dass ein schnell heranziehendes Unwetter angekündigt ist. Folglich wird die Flagge AP hochgezogen und es heißt erst mal warten. Der angekündigte Starkwind bleibt zwar aus, aber offensichtlich gibt es auch keine Entwarnung, so dass am Nachmittag der letzte WF- Tag abgebrochen wird.
Nach nur vier WF können wir den, mit einer überragenden und sehr konstanten Leistung überzeugenden Siegern, der Mannschaft Dietmar Wendel, Sven Diedering, Harald Schaale auf R 1399 zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft/ German Open der 20er Jollenkreuzer gratulieren.


Auf dem Siegerpodest stehen weiterhin das Team David Thiemann, Ralf Bussing und Helge Schlüter auf R1138 – Platz 2 sowie auf Rang 3 die Crew Jens Magdanz, Stefan Mädicke und Frank Sekura auf R1320 – ebenfalls herzlichen Glückwunsch.
2023_07_15-20er_jollenkreuzer-GODanke sagen möchten wir an dieser Stelle den Verantwortlichen des Hannoverschen Yachtclub sowie allen Mitwirkenden und Helfern für die gute und reibungslose Organisation sowie für die Gastfreundschaft und sehr herzliche Bewirtung, dem Wettfahrtleiter und seinem Team und der Fotografin Sabine Secura, die die Wettfahrten auf dem Wasser begleitet und für die aktuellen Bilder vom Regattageschehen gesorgt hat, die dann zu den Abendveranstaltungen auf der Leinwand zu sehen gab.
